Sonntag, 27. Februar 2011

Generationen

Verbogene Säule.

Falten
sprechen der Einsamkeit
unsichtbares Verlangen ab.

Erinnerungen seines Lebens.

Blick in der Ferne,
füttert Tauben.

Nahm er im Krieg?

Ich könnte von
ihm lernen,
zuhören.

Sehnend blickt er mich an.
Ahnt meine Richtung.
Schwindendes Licht der Augen.

Lächelt aus seinem Vakuum
meine Jugend an.

Und ich sehe keinen Neid.

Mittwoch, 23. Februar 2011

Vergebens

Ahmed schweig.
Tränke das Wasser nicht mit deiner Hoffnung.
Die Verheißung des Nordens
schreibt keine neue Geschichte.

Unbelastetes Plagiatgewitter
lenkt dein Boot um,
raus aus unserer Aufmerksamkeit.

Ahmed schau.
Im Mondenschein,
über den kalten Tropfen
auf deinem Handrücken
erfährst du höchstens
gemeuchelte
Aufmerksamkeit.

Dienstag, 22. Februar 2011

Bildflimmern

Treppenbilder,
Oktavenstufen,
Tonbildverzweiflung.

Gelingt mir
parallel
was ich in Reihe spüre?

Freitag, 18. Februar 2011

Genug!

Da wird in trauter,
vor Intellekt platzender Runde,
darüber geschwafelt
wie wir Begriffe
für das einsetzen können
wo Handlungen
im Moment
unbequem sind.

Vor der Wand ist
die Farbe der Ziegel
so egal
wie die Zwischenluft
in Euren Ergüssen.

Samstag, 12. Februar 2011

Heimat

Lange war ich weg.
Lange nicht geschaut,
gewandert
auf den Spuren
der Vergangenheit.

Mein Mantel
schützt vor Deiner
Dezemberkälte.
Kein Schutz vor
Erinnerungen.
Langsam kriechen sie
in mich.
Drängen Tränen in die
Augen.
Finger krallen Deine
Erde,
schürfen auf.
Verletzt, ungeschützt
stehe ich da und frage:
wohin?

Du machtest aus mir was ich bin.
Schenktest mir Worte, Sprache.
Aufrichten.
Deine Erde fällt.
Du hast nie von mir genommen.
D’rum
Behalte was mich formte bei dir.

Mittwoch, 9. Februar 2011

Rast

Dort wo
Vogelsang
in Sand knirscht,
wo Salz über Land perlt.

Dort
streichelt
Luft meine Offenbarung.
Wiegt Wind
meine Unfähigkeit
verhärmten Sinn
aus den Nägeln zu kratzen.

Wie ein Gehängter liege ich
und werfe meine Augen empor.
Fange sie mit den
unsichtbaren Ohren
meines liebsten Gefährten.

Seele,
wohin biegst Du
meine Sinfonien.

Dienstag, 8. Februar 2011

Sekundentagelang

das blatt vor deinen
augen,
todesnähe ahnend
trägt den
wind

streckte ich meine hand
in dein herz
füllte ich deine seele
mit mehr
als liebe

würde der hauch aufhören zu singen
aufhören, zuhören
und still stehen

Montag, 7. Februar 2011

Umschlungen

Farn
wie grün an Deinem nachtgemalten Munde-
Verworfen, verstrichen, verlangt.
Aufgeriebenes Herz, süßer Schmerz,
Tagesbruder senkt seinen Mantel
über unsere Neige.
Ich verkrieche mich in deiner Armbeuge,
rufe deinen Atem zum Schutz.

Grün,
scheint der Aufgang zu uns,
Krallen, zurückfallen.
Verliebt, verkriegt, verloren.

Und doch treibe
ich den Schwung weiter fort.

In Tiefen in du mich lassen würdest,

           sollte ich fragen.

Sonntag, 6. Februar 2011

In Abständen

Und selbst wenn mein Atem
die Fensterscheibe nicht beschlüge
sondern
sie streichelte
in Ornamenten meines Daseins.

So wird mein Wort
Dein Ohr.

Würde meine
Hand
deine Haut,
die blättert das Papier.

Samstag, 5. Februar 2011

Freie Gedanken

Um zu atmen,
ging ich von Dir.

Gedanken wölbten meine Stirn,
legten Falten.

Deine vorgehaltene Hand
dahinter die Angst.
Raum
Dich zu vermissen.

Unzählige Schritte
weit weg von Dir
ließen mich atmen.

Du weißt,
Du gingst neben mir,
alle Zeit.

Denn.

Ich hatte nie Absicht
Dich
auszuatmen.

Freitag, 4. Februar 2011

Buchlos

Poeten
dichten
Gedichte
in das Dickicht
von Nischen.

Nur dort hält das Wort.

Manchmal.

Donnerstag, 3. Februar 2011

Erklärungsversuch

Da fragt man mich
warum
ich das tu was du hier liest.

Da frage ich mich
was du liest während
du liest.

Frage mich
voller Angst
vielleicht ein Stück zu weit verdichtet zu haben.

Aber das nur nebenbei:

weiter im Text!