Montag, 31. Januar 2011

Kurz danach

In den vorbeieilenden Gesichtern lese ich neuerdings
mehr als materielle Überlegenheit.

Wie ein Schlag
treffen mich
zum ersten Mal
Augenfragen.

Sie züngeln jedoch weiter
in der Konkurrenzschlangengrube.

Nur der Zeit
Wind
wird diesen Hauch
aus meinem Gesicht kratzen.

Wie die Ebbe
auf einsamen Land.

Montag, 24. Januar 2011

Zeitgraben

Gottesgarn
umspinnt meine Nervenenden.
Kurz geschnürt ist die Luft
dicker als mein Mund.

Der Schrei verhallt
aufmerksam,
fast wie im Sprung.

Der Zentrierung graust
vor dem neuen Morgen-
röte über das Gesicht,
wie eine neue Haut
in der Jahreszahlvergessenheit.

Samstag, 22. Januar 2011

Aufwachen

Wenn nicht
ich
wer sonst
sollte die Worte hören
die für mich
bestimmt
sind.

Und ihr knebelt euch
in Eitelkeiten.

Pfaue.

Samstag, 15. Januar 2011

Anhalten

Mondwelk
brauner Farbe beraubt
streiche ich
die nächste Wand
in Nuancen
meines
letzten Wunsches.

Diesteldurstig
des Wassers bestohlen
pflanze ich
den Vorsatz
in mein
letztes Bild.

Stillstand
ist Nicht-Tun
von Bewegung.

Donnerstag, 13. Januar 2011

Geduld

Es muß doch.
Irgendwie.
Hiernach.
Bestimmt.

Es sollte doch.
Grundvoll.
Erwartet.
Vergeben.

Mit angezogenen Knien
das Herz wärmen.
In einer wortleeren Nische
aufbewahrt,
läßt das Licht
die Streifen
meiner Welt
leuchten.